Im Frühjahr 1898 wurde Braun von einer Gruppe von Geschäftsleuten um Albert Zobel aus Straßburg und Ludwig Stollwerck aus Köln gebeten, einige Erfindungen aus dem Gebiet der drahtlosen Telegrafie zu begutachten, die diese von einem Schweizer Techniker erworben hatten. Braun erkannte schnell, dass diese angeblichen Erfindungen nur unvollkommene Kopien der Apparate des eigentliche Erfinders der drahtlosen Telegraphie, Gugielmo Marconi, waren und keinen Wert hatten. Jedoch wurde dadurch Brauns Interesse an der drahtlosen Telegrafie geweckt und er begann mit finanzieller Unterstützung der Gruppe um Zobel und Stollwerck eigene Versuche durchzuführen.
Schon bald gelangen Braun einige entscheidende Verbesserungen der Apparate, die wichtigste war die Einführung des gekoppelten Senders. Bei diesem wurden die elektromagnetischen Schwingungen mit einer Funkenstrecke in einem geschlossenen Schwingkreis mit einem großen Kondensator erzeugt und dann auf die Antenne übertragen. Diese Schaltung ermöglichte eine deutliche Steigerung der Leistungsfähigkeit gegenüber den bis dahin benutzten einfachen Sendern, bei denen sich die Funkenstrecke in der Antenne befand.
Anfang 1900 schien die Entwicklung so weit vorangeschritten, dass ein durchschlagender wirtschaftlicher Erfolg nahe schien. Daher wurde mit großen Erwartungen ein Unternehmen gegründet, das Brauns Erfindungen auf drahtlosem Gebiet vermarkten sollte, "Prof. Braun's Telegraphie G. m. b. H.", deren Aktivitäten nach finanziellen Schwierigkeiten in der "Gesellschaft für drahtlose Telegraphie System Professor Braun und Siemens & Halske m. b. H." und schließlich in der Telefunken-Gesellschaft aufgingen. Für seine Verdienste um die drahtlose Telegraphie wurde Braun schließlich 1909 gemeinsam mit Gugielmo Marconi mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.